Ordens­mo­tiv
Orden Schützenkönig Horst Peter Becker

Schüt­zen­kö­nig Horst Peter Becker stell­te sei­nen Orden an Fron­leich­nam 2019 vor.
Die Rede im Wort­laut zum Ordens­mo­tiv fin­den Sie hier.

Pres­se­be­rich­te

Olpe. Die Königs­ket­te, an der die Orden aller noch leben­den Köni­ge des Olper St.-Sebastianus-Schützenvereins hän­gen, gilt als „sil­ber­nes Geschichts­buch“, geben die Moti­ve doch einen Rück­blick auf The­men, die in den ver­gan­ge­nen fünf Jahr­zehn­ten die Men­schen bewegt haben. Bei der Fra­ge nach dem Ordens­mo­tiv von Olpes Schüt­zen­kö­nig Horst Peter „Hos­si“ Becker hat­ten vie­le mit einem Ham­burg-Motiv gerech­net, wo der gebür­ti­ge Olper seit vie­len Jah­ren lebt. Am Don­ners­tag lüf­te­te er bei der tra­di­tio­nel­len „Fron­leich­nams­sit­zung“  des St.-Sebastianus-Schützenvereins im neu gestal­te­ten Spei­se­saal auf dem Ümme­rich das Geheimnis.

Auch wenn ich schon seit so lan­ger Zeit von mei­ne Hei­mat­stadt ent­fernt lebe und ich mich in mei­nem Lebens­mit­tel­punkt Ham­burg sehr, sehr wohl füh­le, gibt es doch einen Ort, den ich seit 40 Jah­ren tief in mei­nem Her­zen und nun auch auf dem Orden tra­ge. Es sind die Ter­ras­sen auf dem Ümme­rich unter den Lin­den“, beton­te der amtie­ren­de Schützenkönig.

In der Mit­te des Ordens sind drei Lin­den und die sechs Ter­ras­sen zu sehen. Unter dem Motiv sind die Wor­te „Frie­den, Fei­ern, Tole­ranz“ und rechts und links dane­ben „70 Jah­re“ ein­gra­viert.  Damit mach­te Hos­si Becker deut­lich, dass die Deut­schen nach der Ver­ab­schie­dung des Grund­ge­setz­tes in Frie­den leben. Im Bogen über dem Motiv wur­de der Satz eines Lie­des ein­ge­prägt, das alle Olper lie­ben und auf Schüt­zen­fest ger­ne sin­gen:  „Olpe wohl unter Lin­den“, das Kor­po­ral­schafts­lied der 7.. „Dies ist mei­ne klei­ne Hom­mage an eine Kor­po­ral­schaft, bei der ich seit mei­nem 16. Lebens­jahr mit mar­schie­re und der ich mich zuge­hö­rig füh­le“, sag­te Becker. „Lie­be 7te, Es wur­de höchs­te Zeit, dass ihr auf einem König­sor­den gewür­digt werdet.“

Bei der Rede des Schüt­zen­kö­nigs wur­de deut­lich, wie wich­tig ihm neben dem Fei­ern die Wer­te Frie­de und Tole­ranz sind. So sei es ein Geschenk, seit 70 Jah­ren in Frie­den auf dem Ümme­rich zu fei­ern. Sei­nen Orden fas­se er frei nach den Wor­ten von Alt­ma­jor Josef Koch wie folgt zusam­men: „Olpe wohl unter den Lin­den ist seit 70 Jah­ren der Garant für ein freu­di­ges Mit­ein­an­der in Frie­den und Tole­ranz zu fei­ern.“ Der Orden möge alle dar­an erin­nern, dar­an mit­zu­wir­ken, damit es auch in den nächs­ten 70 Jah­ren so blei­be. Für die­se Wor­te ern­te­te er gro­ßen Applaus der mehr als 120 Schützenbrüder.

Vie­le Olper kom­men des­halb jedes Jahr aufs Neue von über­all her. Denn Fei­ern bil­det eines der schöns­ten Ban­de der gesell­schaft­li­chen Ver­bin­dung der Men­schen“, beton­te Hos­si Becker und ging auf einen bedeu­ten­den Pas­sus in der vor 190 Jah­ren ent­stan­de­nen Sat­zung des Schüt­zen­ver­eins ein.  „Der Zweck des Ver­eins ist durch Ver­ei­ni­gung der Ein­woh­ner zu einem öffent­li­chen Fest unter den Bewoh­nern aller Stän­de eine Annä­he­rung her­bei­zu­füh­ren, die brü­der­li­che Zunei­gung zu wecken, dadurch den Gemein­sinn zu bele­ben und zu fes­ten, im All­ge­mei­nen sowohl als im Pri­vat­le­ben.“ Das bedeu­te auf die heu­ti­ge Zeit über­tra­gen nichts ande­res als Tole­ranz“, stell­te er fest. „Die Tole­ranz, die Exis­tenz­be­rech­ti­gung des ande­ren anzu­er­ken­nen, auch wenn mich die­ses ande­re stört, die Fan­ta­sie, dass man auch auf der ande­ren Sei­te ste­hen könnte.“

Schüt­zen­ma­jor Peter Lie­se ging auf die Äuße­rung des Schüt­zen­kö­nigs am Tag nach dem letz­ten Schüt­zen­fest ein, dass er in sei­nem Königs­jahr durch die Ent­fer­nung sicher an mehr Ter­mi­nen feh­len wür­de, als dabei zu sein. „Schön, dass das genau umge­kehrt gelau­fen ist“, bedank­te er sich für sein Enga­ge­ment, mit sei­ner Frau und Köni­gin Andrea so oft wie mög­lich von Ham­burg nach Olpe zu kommen.

Neben dem amtie­ren­den Schüt­zen­kö­nig gal­ten die beson­de­ren Grü­ße des Majors dem 25-jäh­ri­gen Jubel­kö­nig Theo Sütt­mann und Schüt­zen­vi­kar Cle­mens Stei­ling. Unter den Teil­neh­mern war auch eine Abord­nung des Musik­ver­eins Saß­mi­cke, der seit 1949 die Fest­zü­ge beim Olper Schüt­zen­fest musi­ka­lisch mitgestaltet. 

Nach der har­mo­ni­schen Sit­zung ging es auf den Schüt­zen­platz, wo es am Schwar­zen Zelt Frei­bier für die gut gelaun­ten Schüt­zen­brü­der gab. Die 7. Kor­po­ral­schaft ließ es sich nicht neh­men, dem Schüt­zen­kö­nig für die Wür­di­gung auf dem König­sor­den zu dan­ken. „Olpe wohl unter Lin­den“, san­gen die Mit­glie­der aus vol­lem Her­zen und Hos­si sang natür­lich mit. Im Anschluss umrahm­te der Spiel­manns­zug St.-Sebastianus unter Lei­tung von Rüdi­ger Wurm, der kürz­lich sei­nen 70. Geburts­tag mit einem gran­dio­sen Kon­zert und einer aus­ge­las­se­nen Par­ty auf dem Ümme­rich fei­er­te, das gesel­li­ge Bei­sam­men­sein mit flot­ten Bei­trä­gen. Natür­lich wur­den auch die Olper Beffs des neu­en Spei­se­wirts (Fir­ma Fri­schemarkt Dorns­ei­fer, Hüns­born) pro­biert, die genau wie der Gers­ten­saft her­vor­ra­gend mun­de­ten. Die Stim­mung war groß­ar­tig und es wur­de unter den Lin­den deut­lich spür­bar: Die Vor­freu­de auf das anste­hen­de Schüt­zen­fest ist bei allen Schüt­zen­brü­dern groß.

Foto Orden 1: Olpes Schüt­zen­kö­nig Hos­si Becker (m.) über­reich­te im neu gestal­te­ten Spei­se­saal auf dem Ümme­rich sei­nen König­sor­den an Schüt­zen­ma­jor Peter Lie­se und Haupt­mann Hol­ger Har­nisch­ma­cher. Foto: mari

Foto Orden 2: „Olpe wohl unter Lin­den“ – die 7. Kor­po­ral­schaft bedank­te sich bei Schüt­zen­kö­nig Hos­si Becker für die Wür­di­gung auf sei­nem Schützenorden.

Foto orden3: Der Orden von Olpes Schüt­zen­kö­nig Horst Peter Becker. Foto: mari

Horst Peter Becker über­gibt sei­nen Königsorden

Olpe. Geschicht­li­che Ereig­nis­se mit per­sön­li­chem State­ment zu ver­bin­den war Horst Peter “Hos­si” Becker bei der Aus­wahl sei­nes König­sor­dens wich­tig. Und noch etwas: Die Majes­tät wid­me­te sich vol­ler Über­zeu­gung einem wich­ti­gen The­ma und ern­te­te dafür bei der Ordens­über­ga­be an Major Peter Lie­se viel Zuspruch.

Zum Ordens­mo­tiv: In leicht abs­trak­ter, sehr gra­fi­scher Umset­zung sind in der Mit­te des Ordens stell­ver­tre­tend drei Lin­den und sechs Ter­ras­sen zu sehen. Rechts und links dane­ben steht 70 Jah­re. Unter dem Motiv sind die Wor­te: “Frie­den, Fei­ern, Tole­ranz”, plat­ziert. Im Bogen über dem Motiv der Satz: “Olpe, wohl unter Linden”.

Die Erklä­rung der Majes­tät: “Olpe, wohl unter Lin­den ist seit 70 Jah­ren der Garant für ein freu­di­ges Mit­ein­an­der in Frie­den und Tole­ranz zu fei­ern. Möge der Orden uns dar­an erin­nern, dass wir alle auf­ge­for­dert sind, dar­an mit­zu­ge­stal­ten, damit es auch in den nächs­ten 70 Jah­re so bleibt”, mahn­te Horst Peter “Hos­si” Becker, der zuvor dar­auf hin wies, dass wir die ers­te Gene­ra­ti­on sind, die seit 70 Jah­ren in Frie­den lebt.

Wich­tig ist dem Regen­ten auch, auch die Tole­ranz. In sei­ner Rede beim Schüt­zen­ball hob Horst Peter Becker bereits her­vor, dass in Zei­ten von “Rat­ten­fän­gern” und Into­le­ranz, das Olper Schüt­zen­fest mit dem Ümme­rich einen Ort schaf­fe, wo die Men­schen trotz vie­ler gegen­sätz­li­cher Mei­nun­gen oder unter­schied­li­cher Welt­bil­der offen mit­ein­an­der umge­hen. “Auch wenn ich mich in mei­nem Lebens­mit­tel­punkt Ham­burg sehr, sehr wohl füh­le, gibt es doch einen Ort, den ich seit 40 Jah­ren tief in mei­nem Her­zen und nun auch auf dem Orden tra­ge: Es sind die Ter­ras­sen auf dem Ümme­rich unter den Linden.”

Major Peter Lie­se sag­te im Rah­men sei­ner Begrü­ßung: “Es ist mir eine Ehre, gleich drei Offi­zie­re für Ver­diens­te um das Schüt­zen­we­sen aus­zu­zeich­nen. Leut­nant Frank Gum­mers­bach Leut­nant Ste­fan Imme­kus und Leut­nant Simon Niklas erhiel­ten für ihr neun­jäh­ri­ges Enga­ge­ment den SSB-Orden für Verdienste.

Major Lie­se wies noch­mals dar­auf hin, dass der neue König am Schüt­zen­fest­mon­tag nach der Pro­kla­ma­ti­on an der Stadt­hal­le abge­lie­fert und dort am Nach­mit­tag auch wie­der abge­holt wer­de. Soll­te das Königs­haus auf dem Weg lie­gen, wäre es mög­lich die Majes­tät dort abzu­lie­fern und wie­der abzuholen.