Viele humorvolle Präsente für Schützenkönig Stephan Neuhaus beim „Ümmegang“ — Anstrengend, aber unterhaltsam ist die Rundreise der Majestät bei allen Korporalschaften.
Beim traditionellen „Ümmegang“ durch die Wachlokale der neun Olper Korporalschaften erlebten Schützenmajor Peter Liese, Schützenhauptmann Holger Harnischmacher und deramtierende Olper Schützenkönig, Stephan Neuhaus, am Samstag die große Vorfreude der Schützen auf das am bevorstehenden Wochenende anstehende Schützenfest. Dabei sind die Stippvisiten bei den Korporalschaftsversammlungen nicht gerade erholsam. In der Regel halten sich König und Vorstand nach dem Besuch der Vorstandsfrauen auf dem „Ümmerich“ bei jeder Korporalschaft etwa 20 Minuten auf, bevor Fahrer Mario Tigges aus der 7. Korporalschaft sie zu den Frauen zurückbringt.
Doch bei aller Fröhlichkeit und dem Gesang der Korporalschaftslieder kommt auch der offizielle Teil beim Umgang nicht zu kurz. Bei den Besuchen der Führungsspitze und des Königs haben die Schützen Gelegenheit, Neuigkeiten aus ihren Korporalschaften zu verkünden. In einigen Korporalschaften gab es Wechsel in den Führungen. Bei der 7. trat Korporalschaftsführer Michael Schröder von seinem Amt zurück. Neu an der Spitze ist der bisherige Stellvertreter, Stephan Knaebel, der mit Oliver Frohne seinen Vertreter fand Bei der 5. und der 4. gab es Wechsel in den Ämtern der stellv. Korporalschaftsführer. Sven Göckeler löste bei der 5. Steffen Schröder ab und Daniel Schreiner bei der 4. Christian Hachenberg.
Tradition ist es beim Umgang, dass die Korporalschaften Geschenke an den amtierenden Schützenkönig überreichen. Und sie hatten sich viele Gedanken gemacht, um Stephan Neuhaus zu erfreuen. Dabei lieferte sein Ordensmotiv mit dem Jakobsweg, den er dreimal gegangen ist, viele Ideen. Die „Sechste“ um Lukas Wrede überreichte ein Pilgerpaket für die nächste Tour, bestehend aus Wanderstock, Käse und Rotwein. Von der „Fünften“ erhielt er neben einer Flasche Birnenbrand, in der eine Schrotpatrone mit grün-weiß verziertem Puffer versteckt war, eine grüne und eine weiße Kugel, die er bei seiner nächsten Tour an seinen Rucksack hängen oder beim Schützenfest in seinem Sakko deponieren kann. Der Inhalt: Regenponchos.
Die „Achte“ hatte einen typischen Wegweiser vom Jakobsweg zu einer Steinsäule nachbilden lassen. Statt der Jakobsmuschel ziert aber Eichenlaub die Säule, und der Pfeil dokumentierte die Richtung für das kommende Wochenende: den „Ümmerich“. Dort kann der König Gerstensaft aus dem ebenfalls überreichten Glaskrug mit Eichenlaubgravur genießen.
Die Versammlungen bieten den Schützen stets auch Gelegenheit, Fragen an den Major zu stellen. Einer kritisierte, dass nach den Nachtzügen auf dem Imberg und auch in der Stadt kein Taxi zu bekommen sei. Darauf hat der Schützenvorstand jedoch keinen Einfluss. Er schreibt alle Taxiunternehmen im Vorfeld an und bittet, die Wagen an den Festtagen einzusetzen. Sicherlich spielen auch die zahlreichen Vorbestellungen eine Rolle, dass zu später Stunde keine freien Taxis mehr verfügbar sind.
In seinem Grußwort hatte der Major die Korporalschaftsmitglieder aufgefordert, darauf zu achten, dass die Treppenaufgänge frei bleiben, damit die Rettungskräfte im Falle eines Falles schnellen Zugang haben. Ein Schütze vermutete, dass die Aufgänge besonders durch die vielen Gäste belegt sind und wollte wissen, ob die Anzahl der Gästekarten begrenzt ist. „Wir können die Gästekarten nicht begrenzen, da wir nicht wissen, wie viele Gäste kommen“, sagte Peter Liese. „Der Schützenplatz ist für 7000 Menschen gesichert und mehr sind in der Regel nicht da.“
Ein anderer Schützenbruder kritisierte das Outfit des Sicherheitsdienstes. Die Männer wirkten in ihren schwarzen Anzügen nicht gerade freundlich. Er fragte, ob nicht eine andere Kleidung möglich sei. Dazu der Major: „Die Sicherheitskräfte sollen erkennbar sein und auch Respekt vermitteln. Sie haben jedoch eine genaue Anweisung, was sie zu leisten haben, wo sie kontrollieren und wie sie mit den Leuten umgehen sollen.“ Bezüglich des gestiegenen Bierpreises auf 1,95 Euro meinte ein Schütze, warum man diesen der Einfachheit halber nicht auf 2 Euro angesetzt habe. „Wir haben darüber lange diskutiert, aber wir wollten einfach noch nicht die Zwei vorne haben, auch wenn es rechnerisch einfacher ist“, so der Major. „Doch ich bin mir sicher, wenn die Brauerei in einigen Jahren wieder erhöht, werden wir die Zwei vorne haben.“ Doch soweit ist es noch nicht. Bald ist Feiern auf dem „Ümmerich“ und in der Stadt angesagt. Und wie am Samstag in den Wachlokalen wird sicher am kommenden Wochenende an vielen Stellen und oft das Olper Schützenfestlied „Als ich an einem Sommertag“ zu hören sein.
Marianne Möller