Olpe Schützenkönig Stephan Neuhaus präsentierte seinen Orden / Christian Wacker ausgezeichnet
„Das Thema Jakobsweg beinhaltet weitaus mehr, als ich hier dargestellt habe. Man geht ihn einmal und erfreut sich das ganze Leben lang daran.“ Als Motiv für seinen Königsorden wählte Schützenkönig Stephan Neuhaus den Jakobsweg.
mari — Dreimal ist der Schützenkönig von Olpe, Stephan Neuhaus, den Jakobsweg gegangen. 2008 nahm er den Französischen Weg „Camino de Frances“ in Angriff. Anfangs war es nur eine Idee, etwas Gutes, Abenteuerliches und Sinnvolles zu tun, was mit seinem Glauben in enger Verbindung steht. Der erste Jakobsweg hat ihn jedoch so sehr begeistert, dass er ein Jahr später den Aragonischen Weg „Camino de Aragonese“ und 2013 gemeinsam mit dem früheren Schützenkönig Barthel Müller den Portugiesischen Weg „Caminho Portugues“ beschritt.
Die Erlebnisse auf dem Pilgerweg haben ihn so sehr beeindruckt, dass er den „Camino de Santiago“ als Motiv für seinen Königsorden wählte. Am Donnerstag überreichte er ihn bei der traditionellen Fronleichnamsveranstaltung des Schützenvereins St. Sebastianus Olpe im Speisesaal auf dem „Ümmerich“ an Major Peter Liese. Und er nannte mehrere gute Gründe für seine Motivwahl: „Der Orden muss das ausdrücken, was einem etwas ganz Besonders bedeutet, einem Kraft und Mut schenkt, das Erreichen eines Zieles symbolisiert und unendlich viel Freude bereitet.“
Der Königsorden zeigt seine bedeutendste Etappe, der Weg von Burgos nach Hontanas. „Auf der gesamten Etappe war ich allein unterwegs. Ich habe noch nie so viel Stille und Ferne erleben dürfen. Diese Erfahrung trage ich bis heute in mir, wenn ich an den Jakobsweg denke“, sagte Stephan Neuhaus. Am Anfang des Tages zeigte ihm ein Kind den Weg und am Ende des Tages ein alter Mann. Diesen sieht man auf dem Orden unter einem Baum sitzend zwischen den leichten Hügeln der Meseta, durchflutet von den Strahlen der im Westen langsam untergehenden Sonne, die in Form und Gestalt einer Muschel, der Jakobsmuschel, dargestellt ist. Sie ist das Symbol des Jakobsweges und das Erkennungszeichen eines jeden Pilgers. Im Hintergrund sind die Silhouette der Kathedrale von Santiago de Compostela und darüber das Kreuz Santiagos abgebildet. Die römischen Zahlen rechts oben zeigen die jeweiligen Jahreszahlen der Jakobswege von Stephan Neuhaus, 2008, 2009 und 2013, sowie das Datum des erfolgreichen Vogelschusses. Das Datum 25. Juli 816 auf der linken Seite entstand eher zufällig. Als er gerade dabei war, den Entwurf seines Ordens zu zeichnen, wurde am Radio über den Tag berichtet, als die Reliquien des Apostels Jakobus in die Kathedrale zu Santiago de Compostela getragen wurden.
„Das Thema Jakobsweg beinhaltet weitaus mehr, als ich hier dargestellt habe. Man geht ihn einmal und erfreut sich das ganze Leben lang daran.
Der Gruß ‚Buen Camino‘ steht immer als Gruß für den Jakobsweg, und überall, wo man sich gerade aufhält und christliche Pilger antrifft. Der Jakobsweg steht für den Glauben an Gott und dafür, weg vom Alltag mit all seinen Konsumgütern die wichtigsten Dinge des Lebens wie Gesundheit, ein Dach über dem Kopf und etwas zu essen und zu trinken zu schätzen“, schwärmte Stephan Neuhaus.
Einen Platz auf seinem Orden widmete er auch seiner Königin, Nicole Menne, die Pferde über alles liebt und selbst eines besitzt, und ihrem Sohn Jonas für die Begleitung in seinem Königsjahr. Er stellt sie symbolisch in Form von einem Pferd und ihrem Fohlen am Wegesrand dar. „Mit voller Freude und Stolz widme ich diesen Orden dem St.-Sebastianus-Schützenverein Olpe“, so Stephan Neuhaus, der seinem Schützenbrüdern den guten Rat gab, einmal den Jakobsweg zu beschreiten: „Der Camino nimmt dir zwar die ganze Kraft, gibt sie dir aber übers Leben mehrfach zurück. Buen Camino!“
Für seine Ausführungen und die Motivwahl erntete der amtierende Olper Schützenkönig großen Applaus. Die Schützenbrüder spürten seine Ergriffenheit und freuten sich, dass er mit dem Orden schöne und sehr persönliche Erfahrungen aus seinem Leben mit seiner Heimatstadt Olpe und dem St.-Sebastianus-Schützenverein teilen möchte. Mit Dank nahm Schützenmajor Peter Liese den Silberling entgegen, der nun ein Jahr lang an besonderer Stelle im Schnabel der Olper Königskette baumeln wird.
Besonders willkommen hieß der Major auch den Jubelkönig Markus Arens, Sprecher der Alten Könige, und berichtete vom spannenden Vogelschießen am Schützenfestmontag 1992, also vor 25 Jahren. Das Jubelkönigspaar sowie Jubelkönigin Anneliese Schmelzer, die 1977 an der Seite ihres verstorbenen Ehemanns, Franz-Josef Schmelzer, 1977 regierte, werden am Schützenfestsonntag im Hotel „Altes Olpe“ ausgezeichnet.
Nachdem der Major über die durchgeführten Baumaßnahmen am Schützenplatz informiert hatte (die SZ berichtete), oblag ihm die Ehre, Leutnant Christian Wacker für neunjährige Vorstandstätigkeit mit dem Orden für Verdienste des Sauerländer Schützenbundes (SSB) auszuzeichnen. Wacker ist seit 2008 Mitglied der Baukommission, in der er vor fünf Jahren Stellvertreter des Oberleutnants wurde. „Leutnant Christian Wacker ist ein zuverlässiger, pflichtbewusster Kamerad, er seine Aufgaben stets ohne Wenn und Aber erledigt. Seine Kameradschaft und seine unkomplizierte Art machen ihn zu einem Menschen, der sich bestens in unsere Reihen einfügt und den man einfach immer gerne um sich hat. Er ist ein Offizier, der sich um das Schützenwesen und insbesondere um unseren St.-Sebastianus-Schützenverein verdient gemacht hat“, betonte der Major.
Nach der harmonischen Versammlung ging es auf den Platz, wo die zahlreichen Schützenbrüder und Ehrengäste den Gerstensaft ausgiebig testeten und für gut befanden. Für den musikalischen Rahmen zeichnete der Spielmannszug St. Sebastianus Olpe verantwortlich.