Olpe 15 Cent mehr für ein Glas auf dem “Ümme­rich” / Sat­zungs­än­de­rung noch nicht beschlos­sen Der Olper Schüt­zen­ver­ein saniert in die­sem Jahr den Musik­pa­vil­lon und die Räum­lich­kei­ten der Sport­schüt­zen..

Zur Mit­glie­der­ver­samm­lung des St.-Sebastianus-Schützenvereins Olpe begrüß­te Major Peter Lie­se am Frei­tag­abend im ört­li­chen Kol­ping­haus 114 Schüt­zen­brü­der. Sei­ne beson­de­ren Grü­ße gal­ten Schüt­zen­kö­nig Ste­phan Neu­haus, den Kame­ra­den des ehe­ma­li­gen Vor­stan­des, den frü­he­ren Haupt­leu­ten, der Ver­ei­ni­gung der alten Köni­ge und dem 25-jäh­ri­gen Jubel­kö­nig, Gui­do Schnei­der.
Sein Rück­blick auf das Schüt­zen­jahr 2016 war geprägt von schö­nen Ereig­nis­sen. Neben dem Schüt­zen­ball und der Ordens­über­ga­be bil­de­te das Schüt­zen­fest auf dem „Ümme­rich“ einen Höhe­punkt. „An den Schüt­zen­fest­ta­gen war der Fest­platz immer kna­ckevoll, und die Stim­mung konn­te nicht bes­ser sein“, zog Lie­se posi­ti­ve Bilanz. Eben­so stell­te er den fried­li­chen Ablauf her­aus: „Es konn­te auch die­ses Mal wie­der ohne nen­nens­wer­te Vor­fäl­le in Freu­de gefei­ert wer­den, nicht zuletzt durch die Unter­stüt­zung aller Schüt­zen­brü­der und Schüt­zen­schwes­tern.“ Mit Abord­nun­gen war der Schüt­zen­vor­stand wie­der auf allen Dorf­schüt­zen­fes­ten des Olper Stadt­ge­bie­tes ver­tre­ten und nahm gemein­sam mit dem Spiel­manns­zug St. Sebas­tia­nus am Bun­des­schüt­zen­fest in Bad Wes­tern­kot­ten teil.

Nach der Schlie­ßung des Hotels „Zum Schwa­nen“ fand die Ehrung der Jubi­la­re im ver­gan­ge­nen Jahr erst­ma­lig im Hotel „Altes Olpe“ statt. Auch für die Ganz­ta­ges­sit­zung auf Buß- und Bet­tag muss­te ein ande­rer Ver­an­stal­tungs­ort gefun­den wer­den. Getagt wur­de erst­mals im Pro­ben­raum des Spiel­manns­zu­ges auf dem „Ümme­rich“. Die Anzahl der Sit­zun­gen, die der Major nann­te, gaben den Ver­samm­lungs­teil­neh­mern einen Ein­blick in die viel­fäl­ti­gen Auf­ga­ben, die den Ver­ant­wort­li­chen neben den öffent­li­chen Auf­trit­ten bei der Füh­rung des größ­ten Ver­eins der Kreis­stadt mit aktu­ell 5505 Mit­glie­dern oblie­gen. Es fan­den zehn Vor­stands­sit­zun­gen, neun Haupt­kom­mis­si­ons­sit­zun­gen, mehr als 30 Kom­mis­si­ons­sit­zun­gen und das jähr­li­che Tref­fen mit den Kor­po­ral­schafts­füh­rern statt.

Chris­toph Schnei­der, Ober­leut­nant der Bau­kom­mis­si­on, stell­te die Bau­maß­nah­men 2016 auf dem Schüt­zen­platz vor. Die größ­te Sanie­rungs­maß­nah­me war zwei­fels­frei der Umbau im Bereich der Haupt­the­ke. Auch für die­ses Jahr ste­hen wie­der vie­le Maß­nah­men auf der Agen­da, um den „Ümme­rich“ in Schuss zu hal­ten. So sol­len der Musik­pa­vil­lon und die Räum­lich­kei­ten der Sport­schüt­zen, die im ver­gan­ge­nen Jahr ihr 50. Jubi­lä­um fei­er­ten, saniert wer­den. Die gro­ße Platz­rei­ni­gung ist am 3. Juni ab 9 Uhr geplant. Dazu sind alle Schüt­zen­brü­der ein­ge­la­den.
Beim dies­jäh­ri­gen Schüt­zen­fest wird die Fest­mu­sik vom Luft­waf­fen­mu­sik­korps aus Müns­ter aus­ge­führt, das dann zum neun­ten Mal beim Olper Hoch­fest spielt. Die Tanz­mu­sik über­nimmt die Par­ty­band „Line Six“. Dabei han­delt es um die Nach­fol­ge­band von „Five Set“, die 2007 und 2008 für her­vor­ra­gen­de Stim­mung auf dem Schüt­zen­platz sorgte.

Die Fest­wirt­schaft wur­de wie­der in die bewähr­ten Hän­de der Fami­lie Klop­pe über­tra­gen, die Spei­se­wirt­schaft erneut an die Fir­ma Mer­te aus Schmal­len­berg. Eine Nach­richt des Majors war nicht ganz so erfreu­lich. Seit 2014 galt beim Hoch­fest auf dem „Ümme­rich“ der Preis von 1,80 Euro für das 0,25-Liter-Glas. Nach­dem die Braue­rei die Bier­prei­se erhöht hat, war eine Anpas­sung unum­gäng­lich. So wird beim Schüt­zen­fest 2017 für das 0,25-Liter-Glas 1,95 Euro verlangt.

Nach einem posi­ti­ven Kas­sen­be­richt des Rendan­ten des Olper Schüt­zen­ver­eins, Ober­leut­nant Andre­as Roll, stell­te Leut­nant Dani­el Schnei­der von der Finanz­kom­mis­si­on die vom Vor­stand geplan­ten Sat­zungs­än­de­run­gen vor. Damit kom­me man der Auf­for­de­rung durch das Finanz­amt nach, die Sat­zung bezüg­lich der Ver­fol­gung der Gemein­nüt­zig­keit im Abschnitt „Steu­er­be­güns­tig­te Zwe­cke“ der Abga­ben­ord­nung anzu­pas­sen. Als Grund­la­ge die­ne die Mus­ter­sat­zung für gemein­nüt­zi­ge Ver­ei­ne. Kon­kre­ti­siert wur­den dabei die Zwe­cke zur Pfle­ge der Hei­mat, des Brauch­tums und des Sports (letz­te­rer Punkt bezieht sich auf die ange­hö­ri­ge Sport­schüt­zen­ab­tei­lung). Bei Auf­lö­sung des Ver­eins gehe das Ver­mö­gen an die Stadt Olpe, die die­ses jedoch nur für steu­er­be­güns­tig­te Zwe­cke ein­set­zen dür­fe. „Also nicht für neue Stra­ßen und ein neu­es Rat­haus“, ergänz­te Schnei­der schmun­zelnd und lös­te in der Ver­samm­lung Hei­ter­keit und Bei­fall aus.

Die Sat­zung wur­de bei der Gele­gen­heit auch dahin­ge­hend aktua­li­siert, dass neben Wehr­dienst- und Zivil­dienst­ab­sol­ven­ten auch eine Bei­trags­frei­heit für Bun­des­frei­wil­li­gen­dienst­ler gel­ten soll. Eben­so wur­de die Ver­tre­tungs­re­ge­lung bei gericht­li­chen und außer­ge­richt­li­chen Ter­mi­nen geän­dert. War bis­lang der gesam­te Vor­stand dafür ver­ant­wort­lich, sol­len künf­tig zwei Mit­glie­der, wovon ein Mit­glied durch den Major oder Haupt­mann gestellt wird, den Ver­ein ver­tre­ten. Wei­ter wur­de der § 17 geän­dert, da der Spiel­manns­zug St. Sebas­tia­nus seit 2005 ein eige­ner Ver­ein und kei­ne Unter­ab­tei­lung des Schüt­zen­ver­eins mehr ist. Im § 19 Abs. 3 wur­de ver­an­kert, dass Mit­glie­der­ver­samm­lun­gen im Lokal­teil der hei­mi­schen Pres­se und auf der Ver­eins­in­ter­net­sei­te ver­öf­fent­licht werden.

Schüt­zen­bru­der Micha­el Mül­ler reg­te eine Ände­rung bezüg­lich der Ver­eins­zu­ge­hö­rig­keit an, für die nach der Sat­zung die christ­li­che Reli­gi­ons­an­ge­hö­rig­keit nach­ge­wie­sen wer­den muss. Mit die­sem Pas­sus sei­en jedoch die Wer­te der west­li­chen Welt­an­schau­ung gemeint, mach­te Dani­el Schnei­der auf gelo­cker­te Bedin­gun­gen aufmerksam.

Beschlos­sen wer­den konn­ten die Sat­zungs­än­de­run­gen in der Mit­glie­der­ver­samm­lung nicht. Denn es ist erfor­der­lich, dass von den 5505 Mit­glie­dern drei Vier­tel für die Ände­run­gen stim­men müs­sen. Von der erfor­der­li­chen Zahl von 4129 Mit­glie­dern lag die Teil­neh­mer­zahl der Sit­zung mit 114 Schüt­zen­brü­dern weit ent­fernt. Des­halb wur­de eine außer­or­dent­li­che Mit­glie­der­ver­samm­lung ein­be­ru­fen. In die­ser kön­nen dann drei Vier­tel der Teil­neh­mer (nicht der Mit­glie­der) die Sat­zungs­än­de­run­gen beschlie­ßen. Sie fin­det am Don­ners­tag, 30. März, ab 19.30 Uhr im Spei­se­saal auf dem Schüt­zen­platz statt.

Von Mari­an­ne Möller