Das Beste, was Olpe zu bieten hat
König Stephan Neuhaus schwärmt beim Schützenball vom Fest der Feste. Musikverein Rhode zieht alle Register. Heitere Rede von Major Peter Liese
Olpe. Was für eine Stimmung“, stellte der Olper König Stephan Neuhaus am Samstag beim Schützenball in der Olper Stadthalle treffend fest und strahlte dabei übers ganze Gesicht. Seine sichtbare Freude, König zu sein, sind seit dem letztjährigen Schützenfestmontag längst zu einem Markenzeichen des Diplom-Ingenieurs geworden. An seiner Seite seine Königin Nicole Menne, die förmlich mit ihm um die Wette strahlt. Das war auch am Samstag so.
In Olpes „guter Stube“ genossen die Schützen und ihre Damen einen fantastischen Ball, zu dessen Gelingen auch der Musikverein Rhode unter Leitung von Robert Heite maßgeblich beitrug. Die Musiker aus dem Nachbarort servierten ein Programm, das die Herzen der Besucher höher schlagen ließ. Von der Festmusik der Stadt Wien über das „Concerto for clarinet“, in dem Nicola Wolfschläger als Solistin brillierte, bis hin zum Hit „Nothing Else Matters“ mit tollem Gesang von Anne Gierse und Dominik Feldmann.
Der Musikverein Rhode spielte nach 14 Jahren wieder auf dem Olper Schützenball auf und wurde von allen Seiten gelobt. Weiteres Highlight war das von Alexander Reuber arrangierte Medley aus den Liedern der neun Korporalschaften.
Moderatorin Sophie Middel gab dem Programm verbal Olper Lokalkolorit, dass sie passend in Worte fasste.
Testschuss
Die Rede des Königs war geprägt von seiner Liebe zum Olper Schützenfest: „Die Begeisterung für das Olper Schützenfest ist in mir, so lange ich denken kann. Es ist das Beste, was Olpe zu bieten hat“, berichtete er von den Erinnerungen an seinen ersten „Testschuss“ im Jahr 2012, die Ehre am Schützenfestsamstag 2014 in Vertretung für den erkrankten Korporalschaftsführer Ralf Muckenhaupt die zweite Korporalschaft mit anzuführen, und vielen anderen Erinnerungen, die sich schon im Vorfeld des Hochfestes ergaben.
Ehemalige Könige ermutigten den in Düsseldorf wohnenden Regenten, drauf zu halten, und da gab es einige Anekdoten, die erheiterten. Stephan Neuhaus nutzte auch die Gelegenheit, seiner Königin, Familie, Freunden, Unterstützern, Gönnern, dem Schützenvereinsvorstand, seinen Königsoffizieren Simon Niklas und Frank Gummersbach und ihren Frauen, dem Musikverein Rhode und alle Sympathisanten Danke zu sagen.
Pfarrer mit falscher Kappe
In seiner gewohnt heiteren, kurzweiligen Rede reflektierte Major Peter Liese das letztjährige Hochfest mit neun (!) ernsthaften Bewerbern um die Königswürde und garnierte es mit einigen Lachern, kleinen Geheimnissen aus dem Leben des Königspaares und eigenen lustig verpackten Erlebnissen.
Sein besonderer Gruß galt auch dem 50-jährigen Jubelkönigspaar Dieter und Petra Kraft, dem 25-jährigen Jubelkönigspaar Guido und Gerda Schneider und dem entschuldigt nicht anwesenden 40-jährigen Jubelkönigspaar Ludwig und Gerda Harnischmacher sowie Pfarrer Clemens Steiling. Der Schützenvikar marschiert nach der Sebastianusmesse stets mit den Schützen zum Festabend, bei dem Major Liese erkannte, dass er wohl eine „falsche“ Kappe trage. Der sprach den Geistlichen darauf an. Steiling konterte: „Herr Major, wenn Sie eben in der Messe die Lesung von Petrus und nicht die von Paulus vorgelesen hätten, hätte ich auch die richtige Kappe aufgesetzt.“
Bürgermeister Peter Weber, der mit seiner Frau Steffi unter den Gästen war, teilte Major Liese mit: „Seit 16 Monaten im Amt, läuft ja alles wie am Schnürchen. Das mit dem Rathaus ist so gut wie in trockenen Tüchern, das Freibad war den ganzen Sommer geschlossen und der Parkplatz am Hallenbad wird gebührenpflichtig. Bin gespannt, wie das mit dem Winterdienst klappt. Na ja, wenigstens fangen im Rathaus die gerade in den Ruhestand gegangenen Mitarbeiter wieder an.“
Der nett gemeinte Mulopper in Richtung Attendorn, durfte nach der Begrüßung des ehemaligen Attendorner Hauptmanns Markus Harnischmacher und seiner Frau Uta nicht fehlen. Der Idee des Majors schon mal in den 200. Geburtstag des Kreises Olpe am Montag hinein zu feiern, dessen Kostenübernahme Landrat Frank Beckehoff mit einem Augenzwinkern bestätigen sollte, hat sich wohl nicht erfüllt. Gefeiert wurde trotzdem ausgiebig und stimmungsvoll.
Text und Fotos: Nicole Voss