Horst Peter Becker regiert in Olpe
Wahl-Hamburger „Hossi“ Becker wird vom Olper Schützenvolk frenetisch gefeiert. Ehefrau Andrea bestärkte ihren Mann, weiter zu schießen.
„Dass ich jetzt König bin, hab’ ich ihr zu verdanken. Ich wollte eigentlich nach der Schießpause aufhören, aber sie hat immer wieder gesagt: Mach weiter!“ Horst Peter Becker, 56-jähriger Olper Schütze, zögerte gestern keine Sekunde, nachdem er dem hölzernen Aar auf dem Ümmerich den Rest gegeben hatte, allen klar zu machen, wer entscheidenden Einfluss auf sein couragiertes Vorgehen unter der Vogelstange gehabt habe: seine Ehefrau Andrea. Und die strahlte mit ihrem Horst Peter und der Sonne um die Wette, und niemand zweifelte auch nur eine Sekunde daran, dass Olpe gerade ein ebenso begeistertes wie würdiges Königspaar bekommen hatte.
Spannendes Vogelschießen
Zuvor hatte ein äußerst spannendes Vogelschießen tausende Interessierte in seinen Bann gezogen. Denn der Holz-Vogel sorgte mit einigen mysteriösen Umdrehungen für so manches „Ah“ oder „Oh“, weil die Menge mehrfach damit rechnete, dass der Vogel zum Sinkflug ansetzen würde. Allen voran Schützen-Leutnant Mike Arens setzte dem Holzvogel mächtig zu, trug sich zum Schluss aber doch nur als Vorbereiter in die Annalen ein.
Der spätere König Horst Peter Becker und Leutnant Arens gehörten zu einem Quintett von ernsthaften Bewerbern, das von Michael Tump, Christian Hunold und Marcus Zeppenfeld komplettiert wurde.
Bürgermeister macht den Anfang
Pünktlich um 10 Uhr hatte Olpes Bürgermeister Peter Weber den ersten Schuss abgegeben, der amtierende König Rainer Brüser den zweiten.
Unter den Klängen des Heeresmusikkorps Kassel nahm der spannende Wettkampf dann seinen Lauf. Und die sichtbar angespannten Blicke der unzähligen Zuschauer machten auch gestern wieder deutlich, wie sehr das Schützenfest in
Olpe fesselt.
Schon gegen 10.30 Uhr wackelte der Holzvogel teilweise verdächtig, so dass mancher „Alter Hase“ im Zuschauer-Rund argwöhnte: „Der ist heute früh unten.“ Doch als ob der Aar dies gehört hätte, bewies er dann doch noch Zähigkeit. Die Schießpause um genau 10.44 Uhr läutete den letzten Akt ein. Skeptische Blicke einiger Offiziere durch ein Fernrohr: Jetzt geht es ans Eingemachte.
147. Schuss um 11.09 Uhr
Jeder der ernsthaften Bewerber hätte es danach werden können, aber das nötige Quentchen Glück, das hatte offenbar Andrea Becker ihrem Horst Peter herbeigefleht.
Vielleicht auch wegen der Hitze waren schließlich wohl alle erleichtert, als sich die Spannung um Punkt 11.09 Uhr mit dem 147. Schuss entlud.
Der 56-jährige neue Olper Schützenkönig ist Creative Director in seiner Wahlheimat Hamburg, wo er mittlerweile fast 30 Jahre lebt, aber immer wieder gerne in seine Heimat zurückkehrt, nicht zuletzt zum Schützenfest. Bereits im vergangenen Jahr hatte er zu den ernsthaften Bewerbern gehört.
Horst-Peter Becker ist neuer Schützenkönig in Olpe
Olpe. Die St. Sebastianus Schützen haben einen neuen Schützenkönig: Mit dem 147. Schuss holte Horst-Peter “Hossi” Becker den letzten Rest des hölzernen Aars aus dem Kugelfang.
Zuvor lieferte er sich mit Christian Hunold, Michael Tump und Mike Arens einen spannenden Wettkampf unter der Vogelstange. Nachdem letzterer den zweiten Flügel zu Fall brachte, erwies sich der Vogel als recht zäh. Schuss um Schuss kämpften die Bewerber, bis Horst-Peter Becker, genannt “Hossi”, um 11.09 Uhr endlich jubeln konnte. Bereits im vergangenen Jahr versuchte er sein Glück.
“Ich weiß noch gar nicht, was hier abgeht”, so der neue Schützenkönig kurz nach dem entscheidenden Treffer. Mit ihm freut sich auch seine Ehefrau Andrea, die nun für das kommenden Jahr gemeinsam mit ihm in der Kreisstadt regiert.
“Sonnenkönig” Horst Peter Becker regiert die Schützen der Kreisstadt
Olpe. Die Kreisstadt Olpe hat einen neuen König: Mit Schuss Nummer 147 hat sich Horst Peter „Hossi“ Becker (56) am Montag, 16. Juli, gegen seine drei Mitstreiter durchgesetzt und die letzten Reste des einstmals prachtvollen Königsvogels von der Schraube gefegt. Damit regiert in Olpe erstmals ein Königspaar aus Hamburg, denn dort wohnen Horst Peter Becker und seine Frau Andrea.
Zahlreiche Schützen hatten sich nach Verlesen der Schießordnung unter der Vogelstange eingereiht und den hölzernen Aar ins Visier genommen, alles unter dem wachsamen Blick hunderter Schaulustiger rund um das abgesperrte Areal des Schießplatzes.
Nachdem Bürgermeister Peter Weber und der nunmehr Alt-König Rainer Brüser die Ehrenschüsse abgegeben hatten, setzten die anderen Schützen dem weißen Federvieh ordentlich zu – im wahrsten Sinne des Wortes: Die Schüsse trafen so punktgenau, dass sich der Vogel schon nach kurzer Zeit um die eigene Achse drehte und schließlich kopfüber im Kugelfang hängen blieb.
Nach der obligatorischen Schießpause fanden sich noch vier Anwärter am Gewehr ein: Neben Horst Peter Becker zeigten Leutnant Mike Arens, Christian Hunold und Michael Tump absolute Treffsicherheit.
„Da sitzt jeder Schuss“, war aus der Menge zu hören. Ein großes Loch prangte neben der Schraube, an die sich der Königsvogel mit seinen kümmerlichen Resten förmlich festzukrallen schien.
Nach etwas mehr als einer Stunde landete Horst Peter Becker dann den entscheidenden Treffer: Bei Schuss Nummer 147 brach der Rest des Vogels in der Mitte entzwei und segelte gen Boden. Mit ungläubigem Blick hob Hossi Becker die Arme in der Luft, blickte seine ersten Gratulanten anfangs noch erstaunt an, bevor er sich dann jubelnd von der Menge feiern ließ.
„Eigentlich wollte ich mit der Schießpause aufhören“, erzählte der frischgebackene König später, „doch meine Frau rief vom Rand aus: ‚Mach weiter! Mach weiter!‘ Und wenn die Regierung sagt, ich soll draufschießen, dann mache ich das auch.“
Horst Peter Becker ist in Olpe aufgewachsen und vor 29 Jahren nach Hamburg gezogen. Dort lebt der Creativ Director, der als Schlagzeuger eine eigene Band hat, mit seiner Frau Andrea (57). Zum Schützenfest kommen die beiden jedes Jahr nach Olpe und pflegen hier eine beliebte Tradition: Am Schützenfest-Samstag findet im Elternhaus des Königs an der Kampstraße immer ein Frühschoppen statt – in diesem Jahr bereits zum 40. Mal.
Auch die Hamburgerin Andrea Becker hat das Hochfest auf dem Ümmerich über die Jahre lieben gelernt und ließ sich kräftig als neue Königin feiern. Und die Freude der Olper war groß: Die Schlange der Gratulanten am Rotweintisch schien unendlich, jeder Versuch, sich auf den Tisch zu stellen und feiern zu lassen, war angesichts der Menschenmassen zum Scheitern verurteilt. Lachend nahm Horst Peter Becker dabei seine Königin in den Arm und rief: „Mir geht es wunderbar, bei so einem Wetter fühle ich mich wie der Sonnenkönig.“