14. — 17. Juli 2023

Infor­ma­tio­nen
Montag 2022 (1525)

Schüt­zen­kö­nig

Gabri­el Hochstein
Olper Schützenkönig 1973 - Harl-Heinz Neuhaus

Jubel­kö­ni­ge

25, 40 & 50 Jahre
Rückkehr aus der SNMCMG 1 - das Marinemusikkorps begleitet das

Fest­mu­sik

Mari­ne­mu­sik­korps Kiel
Stephan Neuhaus - Königspolonaise

Fest­ab­lauf

Über­blick
Olper Schuetzenfest - Bundeswehr

Zug­fol­ge

Schüt­zen­fest­zug
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Tanz­mu­sik

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Zum/Ab Schüt­zen­platz
Ein­tritts­prei­se 2023
Tag Her­ren Damen
3‑Tageskarte 28 EUR 14 EUR
3‑Tageskarte
(Damen bis 21 Jahre)
- 6 EUR
Sams­tag 10 EUR 5 EUR
Sonn­tag 10 EUR 5 EUR
Mon­tag
Vor­mit­tag
12 EUR 6 EUR
Mon­tag
Nach­mit­tag  & Abend
10 EUR 5 EUR
Bier­preis 2023

2023 beträgt der Bier­preis für ein 0,25-Liter-Glas Bier 2,40 Euro. Bier­mar­ken sind auf dem Ümme­rich erhältlich. 

Fra­gen & Antworten

Mit­glie­der kön­nen ihre Mit­glieds­kar­ten / Ehren­mit­glieds­kar­ten in der Haupt­ge­schäfts­stel­le der Spar­kas­se Olpe (West­fä­li­sche Str. 9, 57462 Olpe) vom 4. bis 15. Juli 2019 abho­len. Anschlies­send wer­den die Kar­ten am Kas­sen­häus­chen auf dem Schüt­zen­platz aus­ge­ge­ben. Wei­te­re Infor­ma­tio­nen zu den Mit­glieds­kar­ten.

Anmel­dun­gen sind jeder­zeit online mög­lich unter Mit­glied­schaft

Nach ver­lo­re­nen Gegen­stän­den kann wäh­rend des Schüt­zen­fests an der Gar­de­ro­be auf dem Ümme­rich gefragt wer­den. Nach dem Fest rich­ten Sie Ihre Anfra­ge bit­te direkt an den Ver­ein

Kon­takt
Wäh­rend des Schüt­zen­fests: Spre­chen Sie ein Mit­glied des Vor­stands direkt an. Vor und nach dem Schüt­zen­fest: Kon­tak­tie­ren Sie den Ver­ein hier.
Gruß­wort
Peter Liese

Lie­be Schüt­zen­brü­der, lie­be Schützenschwestern,

in mei­nen Gruß­wor­ten der letz­ten Jah­re habe ich unser Schüt­zen­fest aus ver­schie­de­nen Ansich­ten erklärt. Im letz­ten Jahr waren es mei­ne bei­den Töch­ter, die erzählt haben, wie sie das Fest erle­ben. In die­sem Jahr möch­te ich ger­ne ein­mal erzäh­len, wie ich selbst unser Schüt­zen­fest erlebe.

Die Vor­be­rei­tun­gen inner­halb des Schüt­zen­vor­stan­des begin­nen bereits eini­ge Mona­te vor dem Schüt­zen­fest. Wenn dann Alles orga­ni­siert ist, beginnt der Schüt­zen­fest-Frei­tag um 15:00 Uhr mit dem Senio­ren­nach­mit­tag auf dem Ümme­rich. Als Major darf ich die Senio­ren, mit einer kur­zen Begrü­ßung, herz­lich will­kom­men hei­ßen. Um 18:00 Uhr wird dann auf dem Dach des Haupt­zel­tes die Fah­ne gehisst und danach beginnt die Bier-und Beff­pro­be. Beim anschlie­ßen­den „Ümme­gang“ tes­ten wir an jeder The­ke die Bier­tem­pe­ra­tur. Nach ein paar Stun­den, also nicht ganz so spät, wer­de ich dann von mei­ner Frau Mari­on auf­ge­sucht, um den Fest­platz gemein­sam zu ver­las­sen. Es liegt in den nächs­ten Tagen ja noch so Eini­ges vor uns.

Sams­tag­mor­gen um 10:00 Uhr tref­fen sich die Kame­ra­den unse­rer Haupt­kom­mis­si­on auf dem Fried­hof, um der ver­stor­be­nen Jubel­kö­ni­ge und Jubel­kö­ni­gin­nen zu geden­ken. Danach fah­ren wir zu Kochs Hotel, wo sich bereits unse­re Fest­mu­sik und wei­te­re Vor­stands­ka­me­ra­den zum Emp­fang ein­ge­fun­den haben. Kur­ze Zeit spä­ter, um 12:30 Uhr wird dann am „Alten Bahn­hof“ die Musik „abge­holt“.

Nach mei­nem Kom­man­do: „Zum Schüt­zen­fest 2023 ‑im Gleich­schritt Marsch“, mar­schie­ren alle Schüt­zen­brü­der mit der Fest­mu­sik Rich­tung Bahn­hof­stra­ße. Das ist schon ein unbe­schreib­li­ches Gefühl, wenn es end­lich offi­zi­ell los­geht. Der Marsch durch die Bahn­hof­stra­ße mit dem Bay­ri­schen Defi­lier­marsch –die­ser Klang ‑der durch Mark und Bei­ne geht. Und dann-Preu­ßens Glo­ria bis zum Markt­platz-ein­fach Gän­se­haut pur.

Nach­dem sich der kur­ze Fest­zug auf dem Markt­platz auf­ge­löst hat, kom­men die Tromm­ler von unse­rem Spiel­manns­zug zu uns nach Hau­se. Nach einer Stär­kung las­se ich sie dann mit dem Para­de­marsch los­mar­schie­ren. Nach­mit­tags, pünkt­lich um 15:00 Uhr, wenn alle Kor­po­ral­schaf­ten, die Musik­ver­ei­ne und Spiel­manns­zü­ge auf dem Markt­platz auf­mar­schiert sind, lässt der Zug­füh­rer des 1. Zuges alle antre­ten und macht bei mir die Mel­dung, wie vie­le Schüt­zen, sowie Musi­ke­rin­nen und Musi­ker ange­tre­ten sind. Beson­ders erwäh­nen möch­te ich hier, welch ehren­vol­le Auf­ga­be es für mich ist, bei mei­ner anschlie­ßen­den Anspra­che, die Jubel­kö­ni­ge und ver­dien­ten Offi­zie­re mit ihren Orden auszuzeichnen.

Nach der Toten­eh­rung und dem Kame­ra­den­lied folgt die Natio­nal­hym­ne. Im Anschluss setzt sich der Schüt­zen­zug in Bewe­gung, um als ers­tes bei uns in der Fel­mi­cke die Fah­ne abzu­ho­len. Da der Major vor sei­nem Haus kein Kom­man­do gibt, macht das an die­ser Stel­le immer der Hauptmann.

Wäh­rend des Fest­zu­ges spielt das Musik­korps unse­rem Königs­paar, dem Bür­ger­meis­ter, unse­rem Schüt­zen­vi­kar, dem evan­ge­li­schen Pas­tor, sowie unse­rem Land­rat jeweils ein Ständ­chen. Der Auf­stieg zum Ümme­rich ist dann, je nach Wit­te­rung, meis­tens etwas schweiß­trei­bend. Wenn alle auf dem Fest­platz ein­ge­trof­fen sind, wird der Schüt­zen­vo­gel im Kugel­fang befes­tigt und an der Vogel­stan­ge hoch­ge­zo­gen. Mir schie­ßen dann gleich immer tau­send Gedan­ken durch den Kopf, wer wohl am Mon­tag unser neu­er Schüt­zen­kö­nig wer­den wird.

Dann mar­schiert der gesam­te Fest­zug mit Preu­ßens Glo­ria auf dem Tanz­bo­den auf. Der Diri­gent der Fest­mu­sik diri­giert dabei über 200 Musi­ke­rin­nen und Musi­ker. Wenn er den Marsch abreißt, sin­gen alle Schüt­zen trotz­dem wei­ter. Für mich ist das immer eine freu­di­ge Her­aus­for­de­rung, mit dem Kom­man­do dazwi­schen zu kom­men. Beim Prä­sen­tier­marsch für den Schüt­zen­kö­nig, die Jubel­ma­jes­tä­ten und unse­re Fah­ne, pas­siert natür­lich das Glei­che. Wenn ich das Kom­man­do zum “Weg­tre­ten“ gebe, wird mit den Holz­ge­weh­ren auf dem Boden getrom­melt und laut­stark geju­belt. Eben­falls immer ein ganz beson­de­rer Moment für mich.

Dann wird auf dem gesam­ten Fest­ge­län­de zu der Musik unse­rer Tanz­band aus­gie­big gefei­ert. Ich fin­de es immer wie­der schön, so vie­le Bekann­te zu tref­fen, obwohl es kaum mög­lich ist mit allen ins Gespräch zu kom­men. Nachts um 1:00 Uhr mar­schie­ren dann alle in die Stadt. Wenn dann der Nacht­zug „Am Kump“ anhält, wird das „Gebet“ gespielt. Es beein­druckt mich immer wie­der, wie dis­zi­pli­niert alle noch um die­se Uhr­zeit sind. Bei den letz­ten Becken­schlä­gen jubeln alle und die Schüt­zen­brü­der wer­fen ihre Kap­pen hoch in die Luft. Ein rüh­ren­der Moment, den vie­le Arm in Arm genie­ßen. Danach wer­den der König und die Fah­ne am „Alten Pas­to­rat“ abge­lie­fert und die Fest­mu­sik spielt noch ein bis zwei Ständ­chen für das Königspaar.

Danach geht es nach Hau­se. Mei­ne Frau, unse­re Kin­der und ich war­ten dann auf den Fähn­rich mit den Fah­nen­of­fi­zie­ren, die die Fah­ne zurück­brin­gen und auf die Vor­stands­ka­me­ra­den, die den Ümme­rich „geräumt“ haben. Der jewei­li­ge Dienst­äl­tes­te Leut­nant macht bei mir eine förm­li­che Mel­dung, ob es beson­de­re Vor­komm­nis­se gab und dass der Platz „geräumt“ ist.

Am Sonn­tag-Mor­gen wer­den die Jubel­kö­nigs­paa­re in „Kochs Hotel“ vom Spre­cher der „Alten Köni­ge“ geehrt. Vor­her lese ich aus unse­rem Haupt­buch vor, indem der jewei­li­ge Major alles ein­trägt, was in den Schüt­zen­jah­ren pas­siert ist. Das fin­de ich immer beson­ders inter­es­sant, was zum Bei­spiel vor 100, 150 oder 175 Jah­ren geschrie­ben wur­de. Anschlie­ßend folgt das Kon­zert von unse­rer Fest­mu­sik auf dem Markt­platz. Am Nach­mit­tag heißt es dann wie­der um 15.00 Uhr „Antre­ten“. Bei die­sem Fest­zug ist sicher beson­ders zu erwäh­nen, dass für die, die im Kran­ken­haus ver­wei­len müs­sen, ein Ständ­chen gespielt wird. Manch­mal sieht man auch Jeman­den mit Schüt­zen­kap­pe aus dem Fens­ter win­ken. Scha­de, das tut mir immer sehr leid, aber ich hof­fe, dass er im nächs­ten Jahr wie­der dabei sein kann. Dann folgt der Drei­fach­zug in der West­fä­li­schen Stra­ße. Dabei spie­len alle Musi­ke­rin­nen und Musi­ker gemein­sam den Marsch „Regi­ments­gruß“. Wie­der so ein Gän­se­haut-Moment für mich und ganz sicher für vie­le ande­re auch.

Nach der Kin­der­po­lo­nai­se auf dem Schüt­zen­platz, fin­det dann am frü­hen Abend die Königs­po­lo­nai­se statt. Mei­ne Frau und ich gehen immer direkt hin­ter dem Königs­paar, wel­ches die Polo­nai­se anführt. Das ist auch gut so, dass Mari­on neben mir geht, denn ohne sie­wür­den wir wahr­schein­lich auf der obers­ten Ter­ras­se lan­den. Der Rest des Abends läuft dann genau­so wie am Vorabend.

Mon­tag­mor­gen, vor der Schüt­zen­mes­se, tref­fen wir uns bis spä­tes­tens 7:00 Uhr bei uns in der Fel­mi­cke. Fast alle trin­ken einen Korn, so man­cher auch zwei. Nach­dem unse­re Fest­mu­sik für mei­ne Frau ein Ständ­chen gespielt hat, mar­schie­ren wir zur Mar­ti­nus­kir­che. In der Schüt­zen­mes­se ist es für mich immer eine ganz beson­de­re Auf­ga­be die Lesung zu hal­ten. Im Anschluss dar­an legen wir am Ehren­mal einen Kranz nie­der, wozu die Fest­mu­sik das Kame­ra­den­lied spielt.

Dann geht’s rauf zum Ümme­rich, wo um 10:00 Uhr das Vogel­schie­ßen beginnt. Der Bür­ger­meis­ter eröff­net mit dem ers­ten Schuss den Wett­kampf und die noch amtie­ren­de Majes­tät macht den zwei­ten. Für den drit­ten Schuss sucht sich der Major immer Jeman­den aus den Vor­stands­rei­hen aus, der die­sen für den Schüt­zen­ver­ein machen darf. Jetzt sind wir da ange­langt, wo bei mir die Ner­vo­si­tät von Minu­te zu Minu­te wächst. Ich glau­be als ich vor 16 Jah­ren selbst geschos­sen habe, war ich lan­ge nicht so ange­spannt, wie in der Zeit danach als Schüt­zen­ma­jor. Jeden­falls bekom­me ich das Ende des Wett­kampfs nie mit, weil ich schon vor­her die Absper­rung verlasse.

Am Rot­wein­tisch war­te ich gespannt, wer nun über den Tanz­bo­den getra­gen wird. Dann ist der Ner­ven­kit­zel end­lich vor­bei und ich kann gelas­sen mit dem neu­en Königs­paar und einem Gläs­chen Rot­wein ansto­ßen. Zur Pro­kla­ma­ti­on fra­ge ich das Schüt­zen­volk, ob das Vogel­schie­ßen ord­nungs­ge­mäß statt­ge­fun­den hat und ob sie den Schüt­zen­bru­der als ihren neu­en König aner­ken­nen. Unter gro­ßem Jubel darf ich ihm auf dem Tanz­bo­den den König­sor­den anhef­ten und der schei­den­de König über­gibt ihm die Königs­ket­te. Bevor wir den neu­en Schüt­zen­kö­nig in der Stadt „ablie­fern“, mar­schiert der Vor­stand und die Königs­kor­po­ral­schaft drei­mal mit Stech­schritt an ihm vor­bei. Für den Major immer eine Ehre, neben dem König ste­hen zu dürfen.

Am Nach­mit­tag darf die Majes­tät im kur­zen Fest­zug nun mit Stolz die Königs­ket­te tra­gen. Abends wird unse­re neue Köni­gin am Ein­gang des Schüt­zen­plat­zes emp­fan­gen und spä­ter folgt die Polo­nai­se mit unse­rem neu­en Königs­paar und ihrem Hof­staat. An die­sem letz­ten Schüt­zen­fest­tag mar­schiert der Nacht­zug erst um 1:30 Uhr los. „Gebet am Kump“ und „Ablie­fern“ des Königs und der Fah­ne am „Alten Pastorat“.

Die Musik spielt ein letz­tes Mal für die­ses Jahr ein Ständ­chen für das neue Königs­paar. Auf dem Markt­platz spielt unse­re Fest­mu­sik noch den Schnee­wal­zer und alle tan­zen dazu. Danach kommt–und wirk­lich als aller­letz­tes Stück, „Muss i denn zum Städ­te­le hin­aus“, denn das ist alte Tra­di­ti­on. Mit gro­ßem Applaus wird dann unse­re Fest­mu­sik ver­ab­schie­det. Nun ist lei­der alles schon wie­der vor­bei. Aber im nächs­ten Jahr fei­ern wir wie­der unser „Olper Schützenfest“.

Alles in Allem bedeu­tet das Fest unbe­schreib­lich viel für mich. Mein Vater war zehn Jah­re Schüt­zen­ma­jor, wodurch ich schon sehr früh erken­nen durf­te, wie wich­tig der Schüt­zen­ver­ein in Olpe ist. Er ver­eint und erhält Tra­di­tio­nen, Fami­li­en und Freund­schaf­ten. Die Wer­te unse­res Schüt­zen­ver­eins lau­ten tref­fend ‑Glau­be, Hei­mat, Kame­rad­schaft und Nächs­ten­lie­be. Dass die­se Wer­te noch vie­le Jahr­hun­der­te Bestand haben, ist mein ganz beson­de­rer Wunsch.…

So, und jetzt wün­sche ich allen Fest­teil­neh­mern ein groß­ar­ti­ges Schüt­zen­fest. Allen die aus gesund­heit­li­chen Grün­den nicht dabei sein kön­nen, wün­sche ich auf die­sem Wege gute Bes­se­rung. Dem Königs­paar Gabri­el und Astrid Hoch­stein wün­sche ich ein unver­gess­li­ches Schüt­zen­fest, sowie am Mon­tag genau­so begeis­ter­te Nachfolger.

 

Ihr/Euer Schüt­zen­ma­jor

Peter Lie­se