14. — 17. Juli 2023
Schützenkönig
Gabriel HochsteinJubelkönige
25, 40 & 50 JahreFestmusik
Marinemusikkorps KielFestablauf
ÜberblickZugfolge
SchützenfestzugTanzmusik
#HASHTAG PartybandMitgliedskarten
Beiträge & AbholungBusfahrplan
Zum/Ab SchützenplatzTag | Herren | Damen |
---|---|---|
3‑Tageskarte | 28 EUR | 14 EUR |
3‑Tageskarte (Damen bis 21 Jahre) |
- | 6 EUR |
Samstag | 10 EUR | 5 EUR |
Sonntag | 10 EUR | 5 EUR |
Montag Vormittag |
12 EUR | 6 EUR |
Montag Nachmittag & Abend |
10 EUR | 5 EUR |
2023 beträgt der Bierpreis für ein 0,25-Liter-Glas Bier 2,40 Euro. Biermarken sind auf dem Ümmerich erhältlich.
Mitglieder können ihre Mitgliedskarten / Ehrenmitgliedskarten in der Hauptgeschäftsstelle der Sparkasse Olpe (Westfälische Str. 9, 57462 Olpe) vom 4. bis 15. Juli 2019 abholen. Anschliessend werden die Karten am Kassenhäuschen auf dem Schützenplatz ausgegeben. Weitere Informationen zu den Mitgliedskarten.
Anmeldungen sind jederzeit online möglich unter Mitgliedschaft
Nach verlorenen Gegenständen kann während des Schützenfests an der Garderobe auf dem Ümmerich gefragt werden. Nach dem Fest richten Sie Ihre Anfrage bitte direkt an den Verein
Liebe Schützenbrüder, liebe Schützenschwestern,
in meinen Grußworten der letzten Jahre habe ich unser Schützenfest aus verschiedenen Ansichten erklärt. Im letzten Jahr waren es meine beiden Töchter, die erzählt haben, wie sie das Fest erleben. In diesem Jahr möchte ich gerne einmal erzählen, wie ich selbst unser Schützenfest erlebe.
Die Vorbereitungen innerhalb des Schützenvorstandes beginnen bereits einige Monate vor dem Schützenfest. Wenn dann Alles organisiert ist, beginnt der Schützenfest-Freitag um 15:00 Uhr mit dem Seniorennachmittag auf dem Ümmerich. Als Major darf ich die Senioren, mit einer kurzen Begrüßung, herzlich willkommen heißen. Um 18:00 Uhr wird dann auf dem Dach des Hauptzeltes die Fahne gehisst und danach beginnt die Bier-und Beffprobe. Beim anschließenden „Ümmegang“ testen wir an jeder Theke die Biertemperatur. Nach ein paar Stunden, also nicht ganz so spät, werde ich dann von meiner Frau Marion aufgesucht, um den Festplatz gemeinsam zu verlassen. Es liegt in den nächsten Tagen ja noch so Einiges vor uns.
Samstagmorgen um 10:00 Uhr treffen sich die Kameraden unserer Hauptkommission auf dem Friedhof, um der verstorbenen Jubelkönige und Jubelköniginnen zu gedenken. Danach fahren wir zu Kochs Hotel, wo sich bereits unsere Festmusik und weitere Vorstandskameraden zum Empfang eingefunden haben. Kurze Zeit später, um 12:30 Uhr wird dann am „Alten Bahnhof“ die Musik „abgeholt“.
Nach meinem Kommando: „Zum Schützenfest 2023 ‑im Gleichschritt Marsch“, marschieren alle Schützenbrüder mit der Festmusik Richtung Bahnhofstraße. Das ist schon ein unbeschreibliches Gefühl, wenn es endlich offiziell losgeht. Der Marsch durch die Bahnhofstraße mit dem Bayrischen Defiliermarsch –dieser Klang ‑der durch Mark und Beine geht. Und dann-Preußens Gloria bis zum Marktplatz-einfach Gänsehaut pur.
Nachdem sich der kurze Festzug auf dem Marktplatz aufgelöst hat, kommen die Trommler von unserem Spielmannszug zu uns nach Hause. Nach einer Stärkung lasse ich sie dann mit dem Parademarsch losmarschieren. Nachmittags, pünktlich um 15:00 Uhr, wenn alle Korporalschaften, die Musikvereine und Spielmannszüge auf dem Marktplatz aufmarschiert sind, lässt der Zugführer des 1. Zuges alle antreten und macht bei mir die Meldung, wie viele Schützen, sowie Musikerinnen und Musiker angetreten sind. Besonders erwähnen möchte ich hier, welch ehrenvolle Aufgabe es für mich ist, bei meiner anschließenden Ansprache, die Jubelkönige und verdienten Offiziere mit ihren Orden auszuzeichnen.
Nach der Totenehrung und dem Kameradenlied folgt die Nationalhymne. Im Anschluss setzt sich der Schützenzug in Bewegung, um als erstes bei uns in der Felmicke die Fahne abzuholen. Da der Major vor seinem Haus kein Kommando gibt, macht das an dieser Stelle immer der Hauptmann.
Während des Festzuges spielt das Musikkorps unserem Königspaar, dem Bürgermeister, unserem Schützenvikar, dem evangelischen Pastor, sowie unserem Landrat jeweils ein Ständchen. Der Aufstieg zum Ümmerich ist dann, je nach Witterung, meistens etwas schweißtreibend. Wenn alle auf dem Festplatz eingetroffen sind, wird der Schützenvogel im Kugelfang befestigt und an der Vogelstange hochgezogen. Mir schießen dann gleich immer tausend Gedanken durch den Kopf, wer wohl am Montag unser neuer Schützenkönig werden wird.
Dann marschiert der gesamte Festzug mit Preußens Gloria auf dem Tanzboden auf. Der Dirigent der Festmusik dirigiert dabei über 200 Musikerinnen und Musiker. Wenn er den Marsch abreißt, singen alle Schützen trotzdem weiter. Für mich ist das immer eine freudige Herausforderung, mit dem Kommando dazwischen zu kommen. Beim Präsentiermarsch für den Schützenkönig, die Jubelmajestäten und unsere Fahne, passiert natürlich das Gleiche. Wenn ich das Kommando zum “Wegtreten“ gebe, wird mit den Holzgewehren auf dem Boden getrommelt und lautstark gejubelt. Ebenfalls immer ein ganz besonderer Moment für mich.
Dann wird auf dem gesamten Festgelände zu der Musik unserer Tanzband ausgiebig gefeiert. Ich finde es immer wieder schön, so viele Bekannte zu treffen, obwohl es kaum möglich ist mit allen ins Gespräch zu kommen. Nachts um 1:00 Uhr marschieren dann alle in die Stadt. Wenn dann der Nachtzug „Am Kump“ anhält, wird das „Gebet“ gespielt. Es beeindruckt mich immer wieder, wie diszipliniert alle noch um diese Uhrzeit sind. Bei den letzten Beckenschlägen jubeln alle und die Schützenbrüder werfen ihre Kappen hoch in die Luft. Ein rührender Moment, den viele Arm in Arm genießen. Danach werden der König und die Fahne am „Alten Pastorat“ abgeliefert und die Festmusik spielt noch ein bis zwei Ständchen für das Königspaar.
Danach geht es nach Hause. Meine Frau, unsere Kinder und ich warten dann auf den Fähnrich mit den Fahnenoffizieren, die die Fahne zurückbringen und auf die Vorstandskameraden, die den Ümmerich „geräumt“ haben. Der jeweilige Dienstälteste Leutnant macht bei mir eine förmliche Meldung, ob es besondere Vorkommnisse gab und dass der Platz „geräumt“ ist.
Am Sonntag-Morgen werden die Jubelkönigspaare in „Kochs Hotel“ vom Sprecher der „Alten Könige“ geehrt. Vorher lese ich aus unserem Hauptbuch vor, indem der jeweilige Major alles einträgt, was in den Schützenjahren passiert ist. Das finde ich immer besonders interessant, was zum Beispiel vor 100, 150 oder 175 Jahren geschrieben wurde. Anschließend folgt das Konzert von unserer Festmusik auf dem Marktplatz. Am Nachmittag heißt es dann wieder um 15.00 Uhr „Antreten“. Bei diesem Festzug ist sicher besonders zu erwähnen, dass für die, die im Krankenhaus verweilen müssen, ein Ständchen gespielt wird. Manchmal sieht man auch Jemanden mit Schützenkappe aus dem Fenster winken. Schade, das tut mir immer sehr leid, aber ich hoffe, dass er im nächsten Jahr wieder dabei sein kann. Dann folgt der Dreifachzug in der Westfälischen Straße. Dabei spielen alle Musikerinnen und Musiker gemeinsam den Marsch „Regimentsgruß“. Wieder so ein Gänsehaut-Moment für mich und ganz sicher für viele andere auch.
Nach der Kinderpolonaise auf dem Schützenplatz, findet dann am frühen Abend die Königspolonaise statt. Meine Frau und ich gehen immer direkt hinter dem Königspaar, welches die Polonaise anführt. Das ist auch gut so, dass Marion neben mir geht, denn ohne siewürden wir wahrscheinlich auf der obersten Terrasse landen. Der Rest des Abends läuft dann genauso wie am Vorabend.
Montagmorgen, vor der Schützenmesse, treffen wir uns bis spätestens 7:00 Uhr bei uns in der Felmicke. Fast alle trinken einen Korn, so mancher auch zwei. Nachdem unsere Festmusik für meine Frau ein Ständchen gespielt hat, marschieren wir zur Martinuskirche. In der Schützenmesse ist es für mich immer eine ganz besondere Aufgabe die Lesung zu halten. Im Anschluss daran legen wir am Ehrenmal einen Kranz nieder, wozu die Festmusik das Kameradenlied spielt.
Dann geht’s rauf zum Ümmerich, wo um 10:00 Uhr das Vogelschießen beginnt. Der Bürgermeister eröffnet mit dem ersten Schuss den Wettkampf und die noch amtierende Majestät macht den zweiten. Für den dritten Schuss sucht sich der Major immer Jemanden aus den Vorstandsreihen aus, der diesen für den Schützenverein machen darf. Jetzt sind wir da angelangt, wo bei mir die Nervosität von Minute zu Minute wächst. Ich glaube als ich vor 16 Jahren selbst geschossen habe, war ich lange nicht so angespannt, wie in der Zeit danach als Schützenmajor. Jedenfalls bekomme ich das Ende des Wettkampfs nie mit, weil ich schon vorher die Absperrung verlasse.
Am Rotweintisch warte ich gespannt, wer nun über den Tanzboden getragen wird. Dann ist der Nervenkitzel endlich vorbei und ich kann gelassen mit dem neuen Königspaar und einem Gläschen Rotwein anstoßen. Zur Proklamation frage ich das Schützenvolk, ob das Vogelschießen ordnungsgemäß stattgefunden hat und ob sie den Schützenbruder als ihren neuen König anerkennen. Unter großem Jubel darf ich ihm auf dem Tanzboden den Königsorden anheften und der scheidende König übergibt ihm die Königskette. Bevor wir den neuen Schützenkönig in der Stadt „abliefern“, marschiert der Vorstand und die Königskorporalschaft dreimal mit Stechschritt an ihm vorbei. Für den Major immer eine Ehre, neben dem König stehen zu dürfen.
Am Nachmittag darf die Majestät im kurzen Festzug nun mit Stolz die Königskette tragen. Abends wird unsere neue Königin am Eingang des Schützenplatzes empfangen und später folgt die Polonaise mit unserem neuen Königspaar und ihrem Hofstaat. An diesem letzten Schützenfesttag marschiert der Nachtzug erst um 1:30 Uhr los. „Gebet am Kump“ und „Abliefern“ des Königs und der Fahne am „Alten Pastorat“.
Die Musik spielt ein letztes Mal für dieses Jahr ein Ständchen für das neue Königspaar. Auf dem Marktplatz spielt unsere Festmusik noch den Schneewalzer und alle tanzen dazu. Danach kommt–und wirklich als allerletztes Stück, „Muss i denn zum Städtele hinaus“, denn das ist alte Tradition. Mit großem Applaus wird dann unsere Festmusik verabschiedet. Nun ist leider alles schon wieder vorbei. Aber im nächsten Jahr feiern wir wieder unser „Olper Schützenfest“.
Alles in Allem bedeutet das Fest unbeschreiblich viel für mich. Mein Vater war zehn Jahre Schützenmajor, wodurch ich schon sehr früh erkennen durfte, wie wichtig der Schützenverein in Olpe ist. Er vereint und erhält Traditionen, Familien und Freundschaften. Die Werte unseres Schützenvereins lauten treffend ‑Glaube, Heimat, Kameradschaft und Nächstenliebe. Dass diese Werte noch viele Jahrhunderte Bestand haben, ist mein ganz besonderer Wunsch.…
So, und jetzt wünsche ich allen Festteilnehmern ein großartiges Schützenfest. Allen die aus gesundheitlichen Gründen nicht dabei sein können, wünsche ich auf diesem Wege gute Besserung. Dem Königspaar Gabriel und Astrid Hochstein wünsche ich ein unvergessliches Schützenfest, sowie am Montag genauso begeisterte Nachfolger.
Ihr/Euer Schützenmajor
Peter Liese