Projekt: Umbau und Erweiterung der überdachten Pavillontheke und Neubau des Musikpavillons
Bauherrin: St. Sebastianus Schützenverein e.V.
57462 Olpe
Bauort: Ümmerich, Olpe
Erläuterung zur Planung
Der St. Sebastianus Schützenverein e.V., Olpe, beabsichtigt den vorhandenen Musikpavillon abzureißen und neu zu errichten, da der vorhandene Pavillon wegen seiner Fläche von ca. 45 qm bei weitem nicht mehr ausreicht, um größeren Musikkapellen und Tanzbesetzungen mit zugehöriger technischer Ausrüstung genügend Platz zu bieten.
Der neue Pavillon, als Rundbau geplant, weist mit seiner Hauptbühne eine Fläche von ca. 86 qm auf. Im Anschluss hieran ist eine weitere überdachte Fläche mit ca. 38 qm als Nebenbühne für eine 2. Combo vorgesehen.
Wesentliche Neuerung wird bei dem runden Musikpavillon die Transparenz des größten Teil der Außenwände sein, die aus senkrecht gestellten BSH-Pfosten mit zwischenliegender ESG-Verglasung bestehen. Eine weitere beachtenswerte Neuerung wird sein, dass ein Teil der Pavillon-Außenwand auf kugelgelagerten Schienen elektromotorisch beiseite zu schieben ist, um nicht nur den Festbesuchern die Möglichkeit zu bieten die Musikkapelle, insbesondere die Solisten mehr und besser sehen zu können, sowie auch der Musikkapelle selbst einen besseren Blickwinkel zum einziehenden Hofstaat zu bieten.
Der Fußboden des neuen Pavillons liegt etwa 25 cm höher als der z.Zt. vorhandene.
Die Rückseite des Pavillons (Richtung Vogelstange) erhält eine in die verglaste Außenwand eingebaute, und ebenso wie diese aussehende, Tür, die ein bequemes Erreichen der Bühne für Musiker und den Transport von technischem Gerät ermöglicht. Desweiteren ist im Bühnenbereich eine kleine WC-Anlage mit Waschmöglichkeit für die Musiker vorgesehen.
Die unter der ebene “1A” vorhandene Sektbar sowie die Kühlräume unter dem vorhandenen Pavillon bleiben unverändert bestehen.
Im Zuge der Errichtung des neuen Musikpavillons und der Nebenbühne soll der jetzt vorhandene und überdachte Thekenunterstand hinter dem jetzigen Pavillon, bestehend aus Scobalit und Welleternit, entfernt und ein neuer großzügiger Thekenbereich mit Überdachung errichtet werden.
Entscheidende Änderungen gegenüber der jetzigen Situation wird eine klar erkennbare Staffelung von drei in der Höhe unterschiedlichen Baukörpern sein, die die vorhandene Terrassierung in drei verschiedenen Ebenen widerspiegelt. Diese Staffelung wird durch vorgehängte halbrunde Bögen an die BSH Binder mit zwischenliegender Deckelschalung in den Schützenfestfarben grün und weiß besonders hervorgehoben. Innerhalb der Höhenvorsprünge sorgen Oberlichter für zusätzliches Tageslicht.
Der vorhandene Baumbestand bleibt bis auf zwei oder drei Bäume unangetastet.
Erläuterung zur Bauausführung
Pavillon und Überdachungen werden in gehobeltem Leimholz (BSH) mit gebrochenen Kanten ausgeführt, wobei der runde Pavillon aus zwei gegeneinandergestellten Bindern besteht, deren Stützen innenseitig im Traufenbereich rund und zum Fußpunkt hin schräg verlaufen.
Das gesamte Holzwerk wird später offenporig grau / grünweiß gestrichen.
Die Flachdächer mit in Gefälle zu den Einläufen hin verlegter Holzschalung erhalten eine bituminöse Eindichtung.
Die Dacheindeckung des Pavillons ist mit vorbewittertem Zinkblech im Stehfalzsystem auf rauer Schalung geplant.
Innerhalb des Pavillons ist eine kreisrund abgehängte Akustikdecke mit Einbauleuchten, Scheinwerfer etc., vorgesehen.
Zwischen den Binderstützen für die Flachdächer liegen tragende Quadrat-Stahlrohre, verzinkt, die einen anderen Farbton als das Holzwerk erhalten, ggf. dunkelgrün.
Die Deckenuntersichten der Flachdächer sind mit hellem Holzschutzanstrich geplant und sollen sich gegenüber der Deckenbalken, die dunkler behandelt werden, absetzen.
Die von der Traufe zum First hin abgehängte, schräg verlaufende Decke innerhalb des Pavillons wird in einzelne, segmentförmige Deckenfelder aufgeteilt. Die Decke ist aus architektonischen wie schall- technischen Gründen mit gehobelten, kantigen Holzbrettern, naturbelassen, auf Abstand verlegt (ca. 1,5 cm) und erhält eine darüber liegende, ca. 30 mm starke Schalldämmplatte mit schwarzem Unterlagevlies.
Der Fußboden des neuen Pavillons besteht aus einer rund verlaufenden, statisch ausreichenden Betonbodenplatte mit eingefärbtem Gussasphaltestrich. Der Boden des überdachten Thekenbereichs wird mit Verbundsteinpflaster versehen.
Der Witterung direkt ausgesetzte und eher anfällige Holzflächen werden mit Kupferblech abgedeckt.
Die Ausführung der Holzkonstruktion und deren Gründung erfolgt nach statischer Berechnung. Alle Verbindungen wie Schraubenbolzen, Unterlegscheiben etc. werden in V2A ausgeführt. Die BSH-Stützen enden mit einem Abstand von ca. 10 cm von der jeweiligen Gründung und stehen, rundum versiegelt, in verzinkten Eisenschuhen.
Aufgestellt:
Olpe, 29. Mai 2000
Die Architekten:
Architekturbüro Klein und Feldmann